Gruft 18 - ERLANGER

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Vor dem Zweiten Weltkrieg waren die Gruft 17, 18 und 19 eine symmetrische Anlage, die drei Joche der Gruftenhalle umfasste. In der mittleren Nische - also hier, in Gruft 18 - entstand um 1900 eine überlebensgroße sitzende Madonna, die zwischen den Knien den Jesusknaben hält, der auf der Weltkugel steht.

 

Seine Körperhaltung weist auf den Kreuzestod und die Erlösung hin. Zu seinen Füßen drei Nägel, die Dornenkrone sowie eine lateinischen Inschrift. Seitlich der Madonna der kniende Johannesknabe mit Kreuz, der auf Christus deutet. Der Jesusknabe (in der Mitte) weist heute starke Beschädigungen auf. Die barockisierende Marmorgruppe wird von einem Relief aus grauem Marmor mit Wolken sowie einem die Madonna umgebenden Strahlenkranz mit Cherubim hinterfangen. Der Gruftdeckel aus Muschelkalk ist mit vier bronzenen Handhaben versehen und in der Mitte mit einem rund gerahmten Kreuz geschmückt. Links des Gruften-Eingangs eine Inschrifttafel aus weißem Marmor.

Zur Skulpturengruppe:
Es gibt unterschiedliche Auffassungen, wer die Skulpturen schuf.
1. Friedhofsführer Wollweber (1904) bezeichnet das Werk als eines des Pariser Bildhauers Alphonse-Amedee Cordonnier (1848-1931).
2. Friedhofsführer Ackermann "Die Toten Frankfurts" (1905) nennt Friedrich Christoph Hausmann (1860-1936) als erschaffenden Künstler.

Wer die Gruppe schuf oder ob ein Bildhauer sie nach seinem Vorbild fertigte, ist der Grabakte nicht zu entnehmen.

Die Montage übernahm die Firma Gebr. Wagner 1901. Die übrige Ausstattung stammt von Schaffner & Albert 1913.

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Mittlere Nische
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Dornenkrone
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Inschrifttafel
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Inschrift über der Dornenkrone: Ecco Puer Salvator Mundi - Übersetzung: Siehe den Knaben, den Heiland der Welt
1 linie gruen 900
 Bestattungen: Erlanger, Raphael Slidell Freiherr von (23.07.1865 (Paris) - 29.11.1897 (Heidelberg) Professor der Zoologie
 
 
© Fester, 2018