alle Figuren einzelnd signiert |
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vorne die männliche Figur |
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rechte Figur, weiblich "Rufende" |
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linke Figur, weiblich "Sinnende" |
Im Denkmalhandbuch "Mit offenen Augen durch Frankfurt" von Hans Lohne (1904-1987) ist über das Beethovendenkmal zu lesen: Im Jahre 1926 hatte der Magistrat der Stadt Berlin, kurz vor Beethovens 100. Todestag, acht Berliner Bildhauer aufgefordert, sich an einem Preisausschreiben zur Errichtung eines Beethovendenkmals zu beteiligen. Dabei wurde auch Georg Kolbe angesprochen. Er mußte ablehnen. Die gesetzte Frist war ihm zu kurz. Aber von diesem Tage an erfaßte ihn der Wille, das "Unmögliche" zu bewältigen und die Meinung von Rudolf G. Binding, "unsterblichen werde man nie das Mal zu setzen vermögen, das ihnen gebühre", zu widerlegen. Im gleichen Sommer fuhr Kolbe mit seiner Frau in die Schweiz. Hier, im Eisgewirr des Rhonegletschers, sah er plötzlich in einem Augenblick schöpferischer Begnadung Beethoven, die Gestalten des Denkmals in Einzelgestalten und in Gruppen. Das jedenfalls berichtet Alfred Wolters, Direktor der Städtischen Galerie Frankfurt am Main. Bei Ausbruch des Krieges war das Großmodell fertig. Aber erst im Mai 1948 konnte die Gießerei Noack in Berlin das Werk endgültig fertigstellen. Kolbe, der 1947 starb, hat keine dieser Figuren in fertigem Bronzeguß gesehen. Das Denkmal ist ein Beethoven, der mit kraftvollen Armen das Widerstrebende mit den Ellenbogen zerteilt, kein unsterblicher Mensch, das Genie schlechthin, im Hintergrund die beiden Genien. Kolbes Kunstwerk ist 1948 im Anlagenring, nahe Junghofstraße, dort wo früher das Schweizerhäuschen stand, auf einer breiten hügelartigen Erhebung, aufgestellt worden. Mit dieser Arbeit krönte Kolbe sein Lebenswerk.
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