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Kolbe-Denkmal: Hauptfriedhof "Adam"

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adam 05 btn nix 10x10 Eine Statue im Frankfurter Hauptfriedhof steht inmitten des Rasenovals am Neuen Portal zwischen der Trauerhalle und dem Verwaltungsgebäude.
Die überlebensgroße Skulptur des "Adam" wurde von Georg Kolbe (1877-1947) geschaffen. Ursprünglich um 1919 für das Mausoleum des Odol-Fabrikanten Karl August Lingner in Dresden entworfen und 1921, vermutlich im Auftrag von Georg Swarzenski vergrößert in Bronze gegossen und für die Städtische Galerie im Städel erworben. Da steht sie nun - mit inniger Aufwärtsbewegung zwischen der Welt der Lebenden und der Toten. Bei der beschriebenen Skulptur handelt es sich um eine Dauerleihgabe des Städelschen Kunstinstitutes und der Städtischen Galerie seit dem Juni 1989. Ursächlich kam wegen Umbau/Erweiterung des Städel Ende 1996 die ca. 3 Meter (mit Sockel 4 Meter) hohe Figur zum Hauptfriedhof. Zeitgleich hatte auch das Berliner Kolbe-Museum Interesse angemeldet. Da das Kunstwerk aber immer in Frankfurt gestanden hatte und ursprünglich für eine Grabstätte gedacht war, kam es zum Hauptfriedhof. In den Archiven ist zu lesen, daß auch einmal eine Beschwerde (nur eine) im Oberbürgermeister-Amt über die "völlig textilfreie Männerfigur" am Eingang einer "christlichen Begräbnisstätte" eintraf. Die aufklärende Antwort machte deutlich, daß die Skulptur für ein Grabmal gedacht war und selbst katholische Kirchenträger einen Akt auf einem kommunalen Friedhof heutzutage nicht mehr als Sakrileg auffassen.
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Schild für Bürger, eine Idee...
adamschild 01s birkenfeld daniela btn nix 10x10 Während einer Feierstunde in Kaisersaal des Frankfurter Römers für die besonders ehrenamtliche engagierten Bürgerinnen und Bürger am 28. Mai 2013 sprach bei der Begrüßung die Stadträtin Prof. Dr. Daniela Birkenfeld von dem beachtenswerten Ideenpotenzial, was von den aktiven ehrenamtliche engagierten Bürgerinnen und Bürger neben ihrem Tun und Wirken ausgeht und von dem die Stadt Frankfurt nicht unwesentlich profitiert. Genau an eine solche, für den Bürger hilfreiche Idee zum Frankfurter Hauptfriedhof kam mir dabei in den Sinn, über die hier etwas kritisch berichtet wird.

Erster Eindruck
adamschild 02s luftbild btn nix 10x10 Betritt der Bürger durch den Eingang "Neues Portal" den Hauptfriedhof, so fallen ihm sehr deutlich drei markante Dinge ins Auge. Einerseits der Monumentalbau als Trauerhalle und gegenüber der Bau der Friedhofsverwaltung. Im Blick gerade aus, auf dem großen Rasenoval unübersehbar die überlebensgroße Statue einer völlig textilfreie Männerfigur. So mancher Besucher, der das erste Mal das Friedhof-Terrain betritt, könnte sich fragen: "Wem wurde wohl diese Gedenkstätte oder Grabstätte gewidmet?" 4 Meter hoch und kein Engel, wie man auf einem Gottesacker erwarten könnte.

Friedhofsbesucher und Touristen fotografieren
adamschild 03s besucherfoto btn nix 10x10 An solcher Kunst interessierte Betrachter bleiben unweigerlich stehen, sofern diese nicht den terminlichen Zeitpunkt einer Trauerfeier versäumen wollen, und machen große Augen. In jedem Fall ist es ein außergewöhnliches Bild für Besucher, die das erste Mal den Hauptfriedhof betreten. Vielleicht zückt der ein oder andere auch seinen Fotoapparat, um diese übermenschliche Figur im Bild festzuhalten. Und dann spätestens stellt sich die Frage: Was oder wer ist das? Wer liegt hier begraben? Wo steht etwas über diese markante Figur geschrieben?

Information zweisprachig
adamschild 04s schild trauerhalle btn nix 10x10 Bei der Suche nach einer Information zu diesem Blickfang findet man vom Denkmalamt Frankfurt am Main an der Trauerhalle eine zweisprachige Tafel, allerdings nur mit Daten zum Monumentalbau. Im übrigen findet der Besucher eine Menge Schilder in diesem Bereich vor, wie zum Beispiel "EINFAHRT" und "AUSFAHRT" in historischen Buchstaben. Gut sichtbar am Eingangstor ein Warnschild des Garten-u. Friedhofsamtes, was an das Verbot vom Mitbringen von Hunden erinnert als auch eine Tafel mit dem Text "WAHRET DIE WÜRDE DES FRIEDHOFS UND BEACHTET DIE FRIEDHOFSORDNUNG" mit Hinweisen zu den Öffnungszeiten des Areals.

Klassische alte Schriften
adamschild 05s schild verwaltung btn nix 10x10 Ein paar Schritte gegenüber an der Verwaltung ist eine Tafel mit der Inschrift "VERWALTUNG HAUPTFRIEDHOF" in die Außenwand eingelassen. Das Format, die Ausführung und die Schrift zeugen davon, daß die Hinweistafel aus Bauzeit des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes stammt.

Eine Unterlassung seit dem Jahr 1996
adamschild 06s schild klingel btn nix 10x10 "Wir kommen Ihnen entgegen wenn Sie behindert sind" steht auf einem blauen Schild über dem Klingelknopf. - Einen Hinweis zur der im Blickfeld stehenden Figur sucht man allerdings vergebens. Eine Unterlassung seit dem Jahr 1996 , als die Figur vom Städel zum Hauptfriedhof kam. Als 2007 beim Magistrat ein Antrag u. a. zum "Sichern kulturhistorischer Werte des Hauptfriedhofs" einging und dann 2010 sich Umbaumaßnahmen des Eingangsbereichs am Neuen Portal abzeichneten, nahm ich öfters die Gelegenheit wahr, im Gespräch mit Verantwortlichen des Hauptfriedhofs, das Fehlen eines Hinweisschildes zu beklagen.

Idee zum Hinweisschild
adamschild 07s schild idee btn nix 10x10 Meine Idee damals: Einen Steinpfosten, ca. 90 cm hoch, mit einem Schild mit Daten über das Kunstwerk und den Erschaffer. (siehe rechts die Idee als Fotomontage) Den Informationstext empfahl ich derart zu wählen, daß diese Figur hier keine Grabstätte ziert, wohl aber ursprünglich dafür gedacht war. Ein Aufsatz in dieser Internetseite über den Künstler Georg Kolbe gibt dafür ausreichend Auskunft für eine eventuelle Textauswahl. Im Jahr 2011 entwickelte sich dann hier der Bereich wegen "Grunderneuerung der Wegeflächen und der Bepflanzung" am NeuenPortal zu einer größeren Baustelle.

Hinweise für das Bauprojekt an vielen Stellen
adamschild 08s schild bau btn nix 10x10 An mehreren Stellen des Sanierungsbereiches waren Hinweistafeln angebracht, die den Bürger über die Baumaßnahme informieren. Sogar eine große farbige Projektzeichnung der ausführenden Firma war zur Bauzeit in allen Aushängekästen zu studieren. Es wurde viel Geld von der Stadt in die Hand genommen, um das Projekt Aufwertung des Eingangsbereichs Hauptfriedhof realisieren zu können. Im Schlussberichte über die Prüfung der Jahresabschlüsse 2010, Revisionsamt Stadt Frankfurt am Main - (Seite 272) wird von 421.517,00 Euro berichtet.

Ziel pünktlich erreicht
adamschild 09s schweresgeraet btn nix 10x10 Als das schwere Baugerät abgezogen war und die letzten Absperrgitter noch zeitig vor dem "Tag des Friedhofs 2012" beseitigt werden konnten, strahlte der renovierte Eingangsbereich schöner als je zuvor. Unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes wurde das Ziel der Aufwertung des Hauptfriedhofs im Eingangsbereich Neues Portal erreicht.

Vergessen?
adamschild 10s abluss btn nix 10x10 Nur - eine Informationstafel für den "Adam" war nicht zu sehen. Vergessen? Am Geld kann es nicht gelegen haben, bei fast eine halbe Million Euro Ausgaben.
Nun hörte ich in jüngster Zeit auf Nachfrage, daß ein Schildchen 20x20 cm in Bodennähe am Wiesenrand eingesteckt werden solle, was natürlich nur eine sehr begrenzte Anzahl von Text aufnehmen kann. Meiner Meinung nach völlig unangepasst. Hier eine Grafik, wie bei meiner vorgestellten Idee das Schild aussehen hätte können. (siehe unten Entwurf der messingfarbenen Abbildung)

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August 2014
adamschild neu 2u3s btn nix 10x10 Am 12.08.2014 wurde vom Grünflächenamt ein Schild im Eingangsbereich des Neuen Portals aufgestellt. Auf der grünen Wiese, in einer Ost-West-Achse mit der Skulptur von Georg Kolbe (Goethepreis-Träger), steht nun eine Hinweistafel mit einem erklärenden Text zu der Figur "Adam". Gut leserlich, in gerechter Höhe kann nun der Besucher der grün umrandeten Schrift entnehmen, wieso und warum der "Adam" seit Ende der 90er Jahre hier steht. Foto links: Klicken Sie auf die Grafik für einen größere Ansicht des Textes.
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Im Text auf dem Hinweisschild ist der ODOL Fabrikant Karl August Ferdinand Lingner aus Dresden erwähnt. Hier ein paar Informationen zu dem Unternehmer:

Karl August Ferdinand Lingner (21. 12. 1861 - 05. 06 1916 ) war ein deutscher Unternehmer und Philanthrop. Er wurde vor allem bekannt durch die Produktion des Mundwassers Odol.

Mit der Herstellung des „ODOL“ (von griech. ὀδούς (odous) ‚Zahn‘ und lat. oleum ‚Öl‘) kam Lingner dem Bedürfnis breiter Bevölkerungsschichten nach Schutz vor den unsichtbaren Bakterien nach, sein Produkt fand daher reißenden Absatz.  Lingner verstand es, kompetente Mitarbeiter für seine gemeinnützigen Pläne zu begeistern bzw. moderne Projekte zu unterstützen. Genannt seien die Kinderpoliklinik mit Säuglingsheim in der Johannstadt 1897, die erste Säuglingsklinik der Welt 1898, die Zentralstelle für Zahnhygiene 1900, die Öffentliche Zentralstelle für Desinfektion 1901, die Desinfektorenschule 1902, die Dresdner Lesehalle 1902 und das Deutsche Hygiene-Museum 1912. Mit der Gründung des Politisch-wissenschaftlichen Archivs 1915 in Berlin versuchte Lingner, die durch den Weltkrieg geschwächte internationale Position Deutschlands zu stärken. Die Visionen zur Gründung einer europäischen Staatengemeinschaft konnte Lingner, der von Gustav Stresemann als zukünftiger deutscher Botschafter gesehen wurde, nicht mehr verfolgen. Er starb am 5. Juni 1916 in Berlin nach einer Zungenkrebsoperation.

Quelle: Wikipedia

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Georg Kolbe Denkmale in Frankfurt am Main

btn 5 grau 15x22zurück zur Übersicht Georg Kolbe (1877-1947)

btn 1 gold 15x22Kolbe-Denkmal: Beethoven
btn 1 gold 15x22Kolbe-Denkmal: Goethe-Museum
btn 1 gold 15x22Kolbe-Denkmal: Hauptfriedhof
btn 1 gold 15x22Kolbe-Denkmal: Heinrich Heine
btn 1 gold 15x22Kolbe-Denkmal: Ring der Statuen

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