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Dr. Hans-Joachim Wissfeld (17.04.1920 - 17.11.2013) |
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Nachruf: Dr. Hans-Joachim Wissfeld habe ich als sehr gebildeten Menschen kennen gelernt, der sich auf dem Hauptfriedhof um so manche, vergessene Grabstätte persönlich bemühte. Weiter unten, als Beispiel, ein Schreiben aus dem Jahr 2002 an das Grünflächenamt Frankfurt am Main, Herrn Bührmann, indem er seine "traurigen Feststellungen" vom Hauptfriedhof kunt tut und um Abhilfemöglichkeiten anfragt. Die letzten Jahre seines Lebens begegneten wir uns öfters zufällig auf dem Friedhof oder nach Verabredung zum Nachmittags-Kaffee in Bornheim in der Wehrheimerstraße. Ich schätzte seine Begabung der lateinischen Sprache, die zu so mancher Lösung meiner Recherchen in Sachen Friedhof wurde. "Jo" Wissfeld - wie er sich gerne Freunden gegenüber nannte - begeisterte die Technik und das Fotografieren. Musikalisch, also am Klavier und an der Orgel war er gut ausgebildet. Er beherrschte das Spiel auf den Tasten bewundernswert. Sein musikalisches Können ging sogar so weit, daß er in der Bornheimer Johanniskirche - so erzähle er mir - bei Ausfall des Organisten - als Ersatz gebucht wurde. Sein geliebtes Auto, ein betagter Citroen DS, mußte er leider im hohen Alter in der Garage stehen lassen, da tragischen Umstände ihn zu seinem großen Leidwesen dazu verpflichteten. Beim Fotografieren setzte er auf die Leica und die analoge Technik. Doch zur Jahrtausendwende ließ er sich von der digitalen Technik begeistern und begann mit Computer, E-Mail und dem digitalen Fotografieren, wo ich ihm - im Gegenzug zu lateinischen Übersetzungen - ebenfalls eine Hilfe sein konnte. Der Freitod seines Sohnes Claus war 2007 ein Wendepunkt im Leben vom Ehepaar Wissfeld aus Bornheim. Seine Frau Ursula litt enorm unter diesem Verlust und veränderte ihre Lebensgewohnheiten so weit, bis ihr Körper schlußendlich 2008 aufgab. Auch dieser Verlust war von "Jo" Wissfeld kaum zu bewältigen. Das weltliche Interesse war nicht mehr so ausgeprägt wie früher, was ich bei Einladungen zum Kaffee feststellen konnte. Zwar spielte er seine täglichen Übungen am Klavier, aber so richtig freuen konnte er sich nicht mehr. Ich habe "Jo" Wissfeld leider viel zu spät kennengelernt und sein Tod im November 2013 hat mich sehr bewegt. Die Erinnerungen an diesen Menschen und die gewinnbringenden und schönen Gespäche lassen mich leidvoll zurück schauen. Harald Fester |
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Rechts: Die Grabstätte Familie Wissfeld auf dem |
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Dr. Hans-Joachim Wissfeld (17.04.1920 - 17.11.2013) lebte in Frankfurt am Main, Bornheim. Sohn: |
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Für den Frankfurter Hauptfriedhof Frankfurt am Main hat sich Herr Dr. Wissfeld zu Lebzeiten immer eingesetzt. Links: Ein Schreiben (Dokument als PDF) an die Friedhofsverwaltung aus dem Jahr 2002 |
Oben, ein Schreiben aus dem Jahr 2002 an das Grünflächenamt Frankfurt am Main, Herrn Bührmann, indem er seine "traurigen Feststellungen" vom Hauptfriedhof kunt tut und um Abhilfemöglichkeiten anfragt.
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© Fester, 2020 |
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So, oder so ähnlich sehen die Aufforderungen aus, |
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© Fester, 2020 |
Telefon: +49 (0)69 212 34646 |
Sprechzeiten: |
Montag - Donnerstag 08.00 Uhr - 12.00 Uhr 13.00 Uhr - 15.00 Uhr |
Freitag 08.00 Uhr - 12.00 Uhr |
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Denkmalschutz versagt
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Friedhofsbesucher rätseln: Grabstein weg, Denkmalschutz versagt? | ||
15. September 2019 Eine Information, die ich eigentlich nicht glauben konnte. Die Grabstelle - als unter Denkmalschutz stehend in der "Denkmaltopographie Stadt Frankfurt am Main" auf Seite 144 dargestellt - vom Gartenarchitekt und Stadtgärtner Andreas Weber (1832 – 1901) ist weg. Andreas Weber war seit 1852 in städtischen Diensten, von 1861 bis 1901 Gartendirektor, Schöpfer der „Nizza“ genannten Grünanlage am Main sowie des Holzhausenparks. Sein Grabstein (Grafik links), ein Heiligenstock aus poliertem schwarzem Syenit ist nun abgeräumt. Es handelte sich hierbei laut Magistratsbeschluss um ein Ehrengrab. Unverständlich. Ein paar Schritte weiter steht eine ähnlicher, nich ganz so gut erhaltener Grabstein (Rudolf Weidenbusch, 1892-1970). (Foto) Der polygonalem Pfeiler mit Dreiecksgiebel und Bronzerelief, das die Madonna mit Kind zeigte, orientierte sich an Arbeiten der Florentiner Renaissance. Hier eine Zusammenfassung von Lebenslauf und berufliche Entwicklung von Andreas Weber Es besteht Verständnislosigkeit für die überraschende Beseitigung der Grabstätte Weber mit den Attributen guter Erhaltungszustand, Denkmalschutz, künstlerisch wertvoll und ehrendes Andenken an einen verdienten, außergewöhnlichen Frankfurter.
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© Fester, 2020