Hermann Ritter (19.01.1851 - 04.05.1918) Familien-Grabstätte Gewann E 620
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Baurat Hermann Ritter

Zitat aus Manfred Pohl, Philipp Holzmann, Geschichte eines Bauunternehmens 1849-1999

"...Eine glückliche Hand bei Personalentscheidungen bewies Pilipp Holzmann 1877, als er den Architekten Hermann Ritter einstellte. Dieser wurde 1851 in Liestal in der Schweiz gebohren. Nach dem Besuch der Gewerbeschule in Basel begann er, gerade 17 Jahre alt geworden, seine Studien am Polytechnikum in Zürich, wo er unter anderen Schüler von Gottfried Semper war. Im Jahre 1872 kam er nach Frankfurt am Main zu den Architekten Jonas Mylius und Friedrich Bluntschli. 1877 unternahm er zusammen mit Friedrich von Thiersch und Julius Habich eine Italienreise, die ihm viele Anregungen vermittelte und seine Entwürfe stark beeinflußte. Philipp Holzmann hatte ihn als Bauleiter der Architektenfirma Mylius & Bluntschli beim Bau des Frankfurter Hofes kennen- und schätzengelernt und engagierte ihn 1878 für sein Unternehmen. Er war eine Persönlichkeit von hohem künstlerischen und organisatorischen Können, so daß er nach 1895 als Nachfolger von Philipp Holzmann die Leitung des Unternehmens übernahm."
und weiter heißt es an anderer Stelle "...So führte ein öffentlicher Wettbewerb für den Neubau der Frankfurter Bank, zu dem 75 Entwürfe eingegangen waren, zur Preiskrönung des von Hermann Ritter eingereichten Entwurfs und auch zum Auftrag für die Bauausführung."

Unter vielen anderen bekannte Projekten zum Beispiel in Antwerpen, Bad Homburg, Barmen, Bensheim, Berlin, Düsseldorf, Elberfeld, Hagenau (Elsaß), Hamburg, Kaiserslautern, Köln, Königstein, München und Wiesbaden werden dem kreativen Architekten und seiner engsten Umgebung in Frankfurt am Main zugeschrieben: 1889 die Lutherkiche, 1890 die Hauptpost sowie das Gerichtsgebäude, 1892 das Palais Reichenbach-Lessonitz, 1893 das Geschäftsgebäude vom Seidenwarengroßhandel am Rossmakt Schwarzschild-Ochs AG, 1895 Neubauten in der Goethestraße 9, 12, 14, 16, 20, 22, 24, 26, 28, 30, 31, 33 und 34, und 1898 führte er unter dem Architekten Ernst Eberhard von Ihne (1848-1917) den Bau des Schloßes Friedrichshof in Kronberg der Kaiserin Viktoria (Gattin von Kaiser Friedrich II) aus.
Als Erfinder eines verbesserten "Perspectographen" (Kollineographen) zur Übertragen geometrischer Darstellungen in die Perspektive wird er 1903 zum Königlich Preußischen Baurat ernannt. (vgl. »Deutsche Bauzeitung«, »Zentralblatt d. Bauverwaltung«, 1884, u. Ritter, Der Perspektograph, Frankf. 1884)
btn pdf 33 btn nix 10x10 Abriss der historischen Entwicklung von mechanischen Perspektivkonstruktionen
Baurat Hermann Ritter war am 25. März 1914 aus dem Vorstand ausgeschieden und in Aufsichtsrat eingetreten. Er verstarb nachdem er über vierzig Jahre durch seine reichen Erfahrungen, seinen geschäftlichen Weitblick und sein feines künstlerisch Empfinden der Firma unschätzbare Dienste geleistet hat. (vgl. Hans Meyer-Heinrich, Philipp Holzmann AG 1849-1949, S. 137)
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Hermann Ritter privat:

1. Ehe (1878) mit Amalie Diehl (1857-1890) - 4 Kinder:
Luise Anna (1879-1971) - verheiratete Luise Fester
Max Friedrich (1880-1939)
Emma (1882-1954) - verheiratete Emma Holzmann
Anna (1886-1890)

2. Ehe (1892) mit Emma Günther (1859-1952) - 2 Kinder:
Hermann (1893-1962) - Dipl. Architekt
Anna (1896-1976) - verheiratete Schnebli-Ritter

Mit 65 Jahren zieht er wieder in die Schweiz nach Bern, wo er nach weiteren zwei Jahren stirbt.
Die Grabstätte von Hermann Ritter existiert auf Anfrage 2011 nicht mehr.

 

Familien Grabstätte in Gewann E 620 hier

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Historische Dokumente

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Ein Foto von 1904
Bei einer Denkmaleinweihung in Kronberg an der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul
sind u. a. anwesend:

Kaiser Wilhelm II (1859-1941),
Prinz Schaumbug-Lippe,
Prinz Heinrich von Preußen (1862-1929),
Landgraf von Hessen,
Baurat Louis Jacobi (1836-1910),
Kgl. Baurat Hermann Ritter

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ritter h 04s   Ein Telegramm an "Architekt Ritter, Firma Holzmann u. Co."
zum Zwecke der Einladung zur Mittagsmahlzeit 
auf Schloß Friedrichtshof in Kronberg 
mit Kaiserin Viktoria (Gattin von Kaiser Friedrich II).
+
Skizzen u. Rechnung der Kaiserin zum "Rosengarten" auf Schloß Friedrichtshof in Kronberg.
Brief v. Sohn Dipl.-Arch. Hermann Ritter an seine Halb-Schwester Emma (1946).
btn pdf 33 btn nix 10x10 Historisches Telegramm. Nachlassakten, Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main
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Zitate aus:

Manfred Pohl, Philipp Holzmann, Geschichte eines Bauunternehmens 1849-1999, Seite 54
ISBN 3 406 45339 2

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Weitere Informationen zur Familie von Philipp Holzmann

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